Der Sommelier
Traumberuf: Sommelier
Wer kennt ihn nicht: Den alten Traum vom Tellerwäscher
zum Millionär. Manch Auszubildender wie ich,
träumten vom Beruf des Sommeliers, auch wenn
ich den Millionär nicht ausschlagen würde.
Meine ersten Erfahrungen mit Wein in der Gastronomie
bezog sich auf die Frage: „ Weiß oder
Rot, trocken oder lieblich“. In weiteren Berufsjahren
kamen einige Kenntnisse und Trinkerlebnisse hinzu,
so daß inzwischen die Geschmacksnerven weitaus
mehr unterscheiden können. Weinkellner –
ein Leben mit zwei Gesichtern. Die Balance zwischen
Essen und Wein mit den Vorlieben der Gäste
zu verbinden, Wein zelebrieren, Gastgeber sein,
Phantasie und Genuß als Erlebnis vermitteln
ist ein Teil. Der Andere ist Initiative zu ergreifen:
Besuche bei Winzern und Messen, Austausch mit Kollegen,
Studieren von Weinbüchern, Reisen in Anbaugebiete,
Teilnahme an Wettbewerben und immer wieder Wein
degustieren.
Eine entscheidende Grundlage zur Erlangung des Wissens
gab mir vor allem die Erfahrung in der Spitzengastronomie,
dort fand ich ein breitgefächertes Spektrum,
Vielseitigkeit, Abwechslung und ideale Voraussetzungen
zur Weiterbildung meines Wissens. Der Auslandsaufenthalt
ergab wiederum neue Impulse für die berufliche
Entwicklung, so daß ich heute in der Spitzengastronomie
einen idealen Platz gefunden habe.
Ein Satz hat meine Tätigkeit geprägt:
Empfiehl nur das, was du schon einmal getrunken
hast.
Ob Weinkellner ein Traumberuf ist sollte jeder selbst
herausfinden, ich habe die Weinleidenschaft zum
Beruf gemacht und ohne die Unterstützung durch
Familie, Freunde und liebe Menschen wäre dies
eben anders. In gewisser Weise bin ich durch die
vielen degustierten Weine ein Millionär geworden,
es kommt eben nur auf die Betrachtungsweise an.